Goldbarren & Goldmünzen seriös und sicher online kaufen

Im Zeitalter des Internets ist es inzwischen durchaus Goldbarren und Goldmünzen online zu kaufen. Die meisten Händler vor Ort unterhalten inzwischen auch Onlineshops, die eine bequeme Auswahl von zu Hause ermöglichen. Hier liegt der große Vorteil gegenüber dem Erwerb von Goldbarren und Goldmünzen bei einer Bank. Natürlich stellen sich mit dem Erwerb von Gold einige Fragen. Woran erkennt man einen seriösen Händler, wo sollte man sein Gold am besten verwahren und sind Goldzertifikate nicht die bessere Lösung?

Lesen Sie in diesem Ratgeber die Antworten auf diese und weitere Fragen rund um das Thema „Gold online kaufen“.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Für Anlagegold, gängige Münzen und Barren, fällt keine Mehrwertsteuer an.
  • Onlinehändler ermöglichen den bequemen Goldkauf online.
  • Vor dem Kauf sollten sich Interessenten aber über den ausgewählten Händler informieren.
  • Bei der Aufbewahrung gilt es sowohl zu Hause als auch im Schließfach einige Dinge zu beachten.

 

Gold – ungebrochene Attraktivität

Gold gilt seit dem Altertum als der sichere Hafen, wenn es darum geht, seinen Besitz werthaltig abzusichern. Waren es Kriege, Pandemien oder später auch noch Wirtschaftskrisen, Gold hatte immer Bestand. Der Kurs ist seit einigen Jahren starken Schwankungen unterworfen, aber für Menschen mit ausgeprägtem Sicherheitsbedürfnis spielt dies keine Rolle.

Ein altes Sprichwort aus dem 19. Jahrhundert in Sachen Kapitalanlage sagte: „Ein Drittel Geld, ein Drittel Gold, ein Drittel Immobilien.“ Gut, Aktien und festverzinsliche Wertpapiere waren auch im  Bürgertum noch nicht so präsent wie heute in der Bevölkerung. Wir bekommen aber ein Gefühl für den Stellenwert des Edelmetalls.

Wir dürfen nicht vergessen, dass Goldmünzen und Goldbarren außerhalb von Krisenzeiten absolut totes Kapital sind. Wer mit Gold spekulieren möchte, greift nicht auf physisches Gold, sondern auf Goldzertifikate zurück. Für diesen Personenkreis spielt das Thema Goldmünzen und Goldbarren  online kaufen keinerlei Rolle.

Welche Vorteile bietet physisches Gold gegenüber einem Gold-Wertpapier?

Zunächst einmal muss man wissen, was ein Goldwertpapier bedeutet. Es kann sich dabei zum einen um ein klassisches Zertifikat handeln, dessen Basiswert auf Gold lautet. Das Papier hat einen Fälligkeitstermin. Ist dieser erreicht, und der Goldkurs hat während der Laufzeit bestimmte Auflagen erfüllt, ist beispielsweise nicht unter einen Mindestkurs gefallen, erhält der Anleger sein Kapital, seine Zinsen und einen Bonus ausbezahlt. Die Ausgestaltung von Gold-Zertifikaten ist vielfältiger Natur.

Ein Goldzertifikat kann aber auch eine Besitzurkunde für einen Bruchteil einer Menge Gold bedeuten. Dieses Vorgehen findet sich häufig bei Kapitalanlagen in seltene Erden. Ein Edelmetallhändler oder Vermögensverwalter oder eine ähnliche Institution hat in einem Tresor eine größere Menge Gold eingelagert. Der Anleger kann sich jetzt an diesem Stock beteiligen. Für seine Beteiligung erhält er ein Zertifikat, welches ausweist, wie groß sein Anteil an diesem Goldvermögen ausfällt. Dieses Zertifikat kann er jederzeit wieder an die ausstellende Institution zurückverkaufen.

Beide Varianten des papierhaften Goldbesitzes, das Derivat und der Anteilsschein, stoßen bei den meisten privaten Käufern aber auf wenig Gegenliebe. Wertpapieranleger und Anteilsscheineigner wollen Rendite durch Kursteigerungen bei Gold erzielen.

Der sicherheitsbewusste Käufer möchte sein Gold fühlen und anfassen können. Seit Jahrtausenden hat Gold, obwohl bei weitem nicht das teuerste Edelmetall, etwas Mystisches. Diese Mystik in der Hand zu halten, ist etwas anderes, als ein Blatt Papier.

Physisches Gold, sofern es zu Hause im Safe verwahrt wird, bietet noch einen anderen Vorteil gegenüber einem Zertifikat oder einem Anteilsschein, die im Depot verwahrt werden. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Banken sehen ein Pfandrecht vor, wenn der Bankkunde gegenüber seiner Bank in Zahlungsverzug gerät oder andere Verbindlichkeiten gegenüber dem Kreditinstitut entwickelt. Das Depot ist wesentlicher Bestandteil der zu pfändenden Sachen.

Verwahrt der Eigentümer sein Gold zu Hause oder generell außerhalb der Bank auf, hat diese im Fall der Pfändung keinen Zugriff darauf.

Zusammenfassung:

Gold kann sowohl physisch als auch in Form einer Beteiligung an einem Goldbestand erworben werden. Physisches Gold bietet zwei Vorteile. Zum einen hat der Eigentümer das haptische und visuelle Erlebnis. Zum anderen ist es bei Verwahrung außerhalb einer Bank vor dem Pfandrecht der Bank geschützt.

 

Wie kauft man Gold sicher online?

Als Anleger hat man zwei Möglichkeiten. Man gibt „Gold“ in die Zeile der Suchmaschine ein, wartet bis die Goldverkäufer gelistet sind, klickt auf den Ersten und gibt die Kauforder auf. Wer sich für diesen Weg entscheidet, wählt die unglücklichste Lösung. Zum einen gibt es bei Goldmünzen und Goldbarren preisliche Unterschiede von Händler zu Händler. Dies gilt auch, obwohl die Preisfestsetzung, Gewicht in Bruchteilen einer Unze und Reinheit des Goldes, auf den selben Parametern beruht.

Ähnlich wie bei Tagesgeld oder Krediten gibt es inzwischen auch Vergleichsportale für Edelmetallhändler. Hier sieht der Interessent nicht nur die Preise, sondern auch, in welchen Stücken das Gold angeboten wird. Goldbarren unterscheiden sich nur im Gewicht und in der Goldreinheit. Bei Goldmünzen sieht es schon anders aus. Hier hat der Käufer die Qual der Wahl. Die populärste Münzen sind Krüger Rand aus Südafrika, das „Vreneli“ aus der Schweiz, die „Maple Leaf“ aus Kanada und der US-amerikanische Double Eagle.

Die Münzen werden ebenfalls in unterschiedlichen Gewichten und Reinheiten angeboten. Preisliche Unterschiede finden sich hier auch in Abhängigkeit vom Jahr der Prägung. Anders als bei Goldbarren fließt bei Goldmünzen auch ein wenig der Sammlereffekt in die Preisbildung mit ein.

Grundsätzlich gilt, dass der potenzielle Erwerber mehrere Anbieter vergleichen sollte. Ein kleiner Nebeneffekt beim Kaufpreis geht auch von den Nebenkosten aus. Wie hoch fallen die Versandkosten aus? Ist der Versand durch den Händler versichert oder muss sich der Käufer selbst um eine Versandversicherung kümmern?

An diesem Punkt wird wieder der Vorteil eines Vergleichsportals deutlich. Der Käufer muss nicht mühsam von Anbieter zu Anbieter klicken und sich die Daten jeweils notieren, sondern sieht alle relevanten Fakten auf einen Blick.

Der Kaufprozess selbst unterscheidet sich nicht vom Bücherkauf bei Amazon. Die gewählten Münze oder Barren kommen in den „Warenkorb“, an der Kasse entscheidet sich der Kunde für den gewünschten Zahlungsweg. Jetzt heißt es nur noch, auf die Lieferung zu warten.

Zusammenfassung:

Goldmünzen und Goldbarren online kaufen macht keinen Unterschied zur Bestellung einer Küchenmaschine. Einige Händler akzeptieren jedoch nur Überweisungen als Bezahlmethode. Vergleichsportale für Edelmetallhändler geben Auskunft über Preise, Zahlungs- und Lieferbedingungen.

 

Worauf sollte man bei der Auswahl des Goldhändlers achten?

Kriminelle Energie findet sich bekanntermaßen auch im Internet. Der Gold-Onlineshop macht einen völlig seriösen Eindruck, die Kreditkartendaten sind eingegeben, der Betrag abgebucht, nur das Gold kommt nicht.

Grundsätzlich gilt, dass sich interessierte Käufer von Goldmünzen und Goldbarren das Schwarmwissen des Internets zu Eigen machen sollten. Es kann nicht schaden, den ausgewählten Händler mit der Begriffskombination „Erfahrung“ oder „seriös“ zu googlen und zu schauen, welche Stellungnahmen dazu vorliegen. Möglicherweise finden sich auch auf den beiden großen Verbraucherplattformen eKomi und Truspilot Informationen zu dem Anbieter.

Was zeichnet seriöse Anbieter für Edelmetalle aus?

Es ist durchaus empfehlenswert, zu prüfen, ob der Onlineshop nur eine Zweigstelle eines Händlers vor Ort ist. Große Edelmetallhändler setzen auf beide Vertriebskanäle, unterhalten häufig noch Filialen an mehreren Standorten. In diesem Fall kann man von einem seriösen Anbieter ausgehen.

Der größte Anbieter in Deutschland ist die „Deutsche Gold- und Silberschmiede Scheide Anstalt“, besser bekannt unter Degussa. Das in Hanau ansässige Unternehmen Heräus zählt ebenfalls zu den ersten Adressen hierzulande. Sich aber alleine darauf zu verlassen, ist vor dem Hintergrund der Preisbildung und Versandkosten nicht zielführend. Grundsätzlich gilt: vergleichen.

Anbieter, die in einem Vergleichsportal für Edelmetallhändler aufgeführt werden, können ebenfalls als seriös eingestuft werden. Es wäre für den Portalbetreiber fatal, wenn bekannt wird, dass über seinen Vergleich Kunden betrogen wurden.

Wie ist der Kauf sicher?

Bei einer Krüger Rand Münze handelt es sich in Bezug auf den Preis um ein anderes Kaliber als bei einem Staubsauger, den ein Verbraucher im Onlineshop kauft. „Erst die Ware, dann das Geld“ wäre die sicherste Option. Diese setzt allerdings voraus, dass der Verkäufer den Kauf auf Rechnung zulässt. Als Alternative bietet sich noch PayPal an, ebenfalls vorausgesetzt, der Shop kooperiert mit PayPal. Degussa, als Marktführer in Deutschland, bietet als Zahlungsart nur Vorkasse durch Überweisung an. Allerdings sollte man sich bei diesem Anbieter keine Sorgen bezüglich unseriöser oder betrügerischer Geschäftsgebaren machen.

Der sichere Kauf ist das eine, der sichere Transport das andere. Wir hatten angedeutet, dass in manchen Fällen die Goldbarren und Goldmünzen, online gekauft, für den Transport versichert sind. Dies greift, wenn, dann nur  bis zu einem bestimmten Betrag. Wer eine größere Summe investierte, sollte prüfen, ob der Händler einen Wertversand durch ein entsprechendes Unternehmen, einen Wertkurier, anbietet.

Zusammenfassung:

Vor dem Kauf sollte sich der Interessent über den Verkäufer kundig machen. Das Internet bietet dazu Möglichkeiten. Bei sehr großen Anbietern mit Unternehmen und Niederlassungen vor Ort kann man die Seriosität voraussetzen.

 

Steuerliche Regelungen beim Verkauf von physischem Gold

Ein guter Spekulant kauft ein, wenn der Basiswert preiswert ist und verkauft, wenn er einen entsprechenden Gewinn verbuchen kann. Das ist bei Gold nicht anders. Allerdings möchte der Staat in Form der Finanzbehörden am Gewinn beteiligt werden. Im Gegensatz zu Wertpapierverkäufen oder Immobiliengeschäften halten sich die Finanzämter aber in Bezug auf die Spekulationsfrist zurück.

Diese beträgt bei Goldmünzen und Goldbarren nur zwölf Monate. Wer am 1. Januar eine Goldmünze kauft, kann diese am 1. Januar des Folgejahres wieder mit Gewinn verkaufen, ohne dass eine Spekulationssteuer anfällt.

War der Eigentümer der Goldmünze allerdings ungeduldig und konnte die Sperrfrist von einem Jahr nicht abwarten, fällt der Gewinn unter die Steuerpflicht. Im Gegensatz zu einem Gewinn aus der Veräußerung von Wertpapieren greift bei Gold allerdings nicht die Abgeltungssteuer. Der Gewinn unterliegt dem persönlichen Steuersatz.

Wie steuerpflichtige Gewinne aus dem Verkauf von Immobilien oder sonstigen Spekulationsobjekten muss der Verkäufer An- und Verkaufspreis in der Anlage „SON“ (Sonstiges) zur Einkommensteuererklärung eintragen.

Gold und die Mehrwertsteuer

Allerdings sieht der Gesetzgeber beim Ankauf von Gold einen Unterschied zwischen „Anlagegold“ und „Sammlergold“. Anlagegold, die klassischen oben erwähnten Goldmünzen und Goldbarren, ist beim Ankauf frei von Mehrwertsteuer. Auf Sammlergold, historische Goldmünzen, und Altgold muss der Käufer allerdings 19 Prozent Mehrwertsteuer entrichten. Wer folglich eine Sammlermünze innerhalb eines Jahres kauft und wieder verkauft, sollte darauf achten, dass der Gewinn über 19 Prozent beträgt. Ein anderer Sammler wird ihm nur den Nettowert bezahlen wollen.

Zusammenfassung:

Die Spekulationsfrist für physisches Gold beträgt ein Jahr. Danach sind Gewinne steuerfrei. Die Besteuerung erfolgt anhand des persönlichen Steuersatzes. Im Gegensatz zu Sammlermünzen und Altgold fällt bei dem Erwerb von Anlagegold keine Mehrwertsteuer an.

 

Wo sollte man seine Goldmünzen und Goldbarren am besten lagern?

Wer Goldmünzen oder Goldbarren online kaufen möchte, will sich vermutlich auch ab und an daran erfreuen. Das wiederum legt eine Lagerung in den eigenen vier Wänden nahe. Idealerweise verfügt der Eigentümer bereits über einen eingebauten Safe, der eine sichere Verwahrung ermöglicht. Die Aufbewahrung in der Schreibtischschublade kann im Fall eines Einbruchdiebstahls auf jeden Fall fatale Folgen haben.

Hausratversicherung bei heimischer Aufbewahrung beachten!

Grundsätzlich sollte der Käufer mit Erwerb des Goldes und der Aufbewahrung zu Hause einen Blick in die Police seiner Hausratversicherung werfen. Feuer, Leitungswasser und Sturm können den Stücken nichts anhaben, wohl aber Einbrecher. Goldmünzen und Goldbarren sind im Rahmen der Hausratversicherung über die Unterposition „Wertsachen“ mitversichert. Der Versicherungsschutz für Wertsachen hängt prozentual von der eigentlichen Versicherungssumme ab.

Angenommen, diese beläuft sich auf 35.000 Euro, Wertsachen sind mit fünf Prozent eingeschlossen. Damit besteht für Wertsachen eine Deckung in Höhe von 1.750 Euro. Vor dem Hintergrund, dass auch Schmuck zu den Wertsachen zählt, kann bereits der Kauf einer Krüger Rand diesen Rahmen sprengen.

Die maximale Deckung für Wertsachen variiert von Versicherer zu Versicherer. Sie liegt aber in der Regel bei 20 Prozent bis 30 Prozent. Ist die vereinbarte Deckung, in diesem Fall 1.750 Euro zu niedrig, muss der Versicherungsnehmer die Deckungsgrenze gegen einen Mehrbeitrag so anpassen, dass auch der Goldneuzugang abgesichert ist. Ist die höchste Stufe des Wertsacheneinschlusses bereits erreicht, hilft nur eine Individualvereinbarung mit der Versicherung oder eine Erhöhung der Versicherungssumme. Auf jeden Fall muss der Käufer die Rechnung aufbewahren und sollte auch Fotos der Stücke anfertigen.

Die Verwahrung außer Haus

Das Naheliegende für eine Aufbewahrung außer Haus stellt ein Bankschließfach dar. Das Schließfach ermöglicht es auch, hin und wieder zur Bank zu gehen, und sich an seinem kleinen Schatz zu erfreuen. Bei der Wahl der Bank lohnt sich allerdings im Vorfeld ein Blick in das Preisverzeichnis für die Schließfachmiete.

Die Miete orientiert sich in erster Linie am Volumen. Je größer das Schließfach ist, umso höher fällt auch die Miete aus.

Für ein Standardschließfach fallen Kosten zwischen 30 Euro und 100 Euro im Jahr an. Ein ganz wichtiges Auswahlkriterium ist, ob bereits eine Schließfachversicherung im Preis enthalten ist. Falls ja, kommt es auf die Deckungssumme an. Bei der Hamburger Sparkasse kostete ein Schließfach im Jahr 2017 inklusive 40.000 Euro  Versicherungsschutz 34,90 Euro. Die Stadtsparkasse Düsseldorf berechnete 70 Euro ohne Versicherungsschutz, die Commerzbank bot für 86 Euro im Jahr immerhin eine Deckungssumme in Höhe von 26.000 Euro. Nicht alle Banken ermöglichen Fremdkunden die Anmietung eines Schließfaches. Eine weitere Problematik, gerade im ländlichen Raum, stellen die geplanten Filialschließungen der Banken und Sparkassen dar.

Einige Edelmetallhändler, beispielsweise wiederum die Degussa, bieten ihren Kunden die Verwahrung der Goldmünzen und Goldbarren ebenfalls gegen ein Entgelt an.

Zusammenfassung:

Die Aufbewahrung in der eigenen Wohnung sollte nur in einem Safe erfolgen. Unter Umständen muss die Hausratversicherung angepasst werden. Bei Bankschließfächern bestehen große Unterschiede in Bezug auf die Höhe der Jahresmiete und des Versicherungsschutzes.

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